Grußworte
Rafał Gronicz

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, Mitbürgerinnen und Mitbürger, Nachbarinnen und Nachbarn!
Die Grenzen, ihre Überschreitung sowie ihr Schutz sind ein elektrisierendes Thema, das seit einigen Jahren – besonders hier in unserer Grenzregion – auch schwierig ist. Ich meine hier die wortwörtlichen Grenzen, aber wenn uns bewusst wird, wie symbolisch und manchmal auch abwesend sie in den letzten Jahrzehnten waren, verstehen wir, warum ich überhaupt darüber spreche. Wenn Europa die Offenheit verliert, verliert es – und wir alle – den Atem.
Zum Glück hat die Kunst, insbesondere die Filmkunst, nicht nur selbst keine Grenzen, sondern hilft auch uns einfachen Menschen, unsere Grenzen und Einschränkungen zu überwinden, Ängste zu zähmen, Widerstände zu brechen und das zu erfahren, was uns durch verschiedene Grenzen – reale und symbolische, eigene und aufgezwungene – nicht persönlich zugänglich ist. Sie öffnet ein geschlossenes Fenster und erlaubt uns, tief einzuatmen. Das erleben wir beim Neiße Filmfestival, das dank des Mutes, Beschränkungen abzulehnen, entstanden ist.
Als Gastgeber der Stadt, für die Offenheit essenziell für das Leben und die Entwicklung ist, wünsche ich Ihnen faszinierende Kinobegegnungen im wunderschönen polnisch-tschechisch-deutschen Dreiländereck.
Rafał Gronicz
Bürgermeister von Zgorzelec