ELFI MIKESCH - Monika, Rainer, Rosa, Werner und Andere

Zum Ersten male widmet das Festivalteam die Werkschau einer Kamerafrau und Regisseurin, die eng verbunden mit dem Autorenkino und der Avantgarde des deutschen Films ist.
Von der ausgebildeten Fotografin, der Leidenschaft als Malerin  führte ihr Weg über die filmische Arbeit mit Rosa von Praunheim, Werner Schröter und immer wieder eigener Regiearbeit zu einer der begehrtesten und anerkannten ihres Faches, der Kamera. Zweimal mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet, widmete sie sich dem provokativen Schaffen einer Monika Treut ebenso wie dem engagierten Film der gleichen Regisseurin in den späteren Jahren. Ihre Verbundenheit zu Fassbinder, Brinkmann und Schlingensief dokumentiert sie mit ihrem filmischen Werk, welches von einem Umfang ist , das uns die Qual der Wahl ereilte und leider nur ein kleiner Teil davon präsentiert werden kann.

Wir freuen uns Elfi Mikesch am 4. Mai mit ihrem Film "Verrückt bleiben, verliebt bleiben", ein brauchbares Lebensmotto, zum Festival begrüßen zu können.

 

Anita, Tänze des Lasters

BRD 1987 | 89 min


Regie: Rosa von Praunheim
Buch: Rosa von Praunheim, Hannelore Limpach, Marianne Enzensberger, Lotti Huber
Kamera: Elfi Mikesch

Lotti Huber ist Frau Kutowski, und Frau Kutowski ist Anita Berber, die Ikone des Berliner Nachtlebens der Zwanziger Jahre "“ jedenfalls hält sie sich dafür. Da ihre Umwelt diese Auffassung nicht teilt, landet Frau Kutowski in der Psychiatrie. Doch Rosa von Praunheim lässt das Leben der legendären Nackttänzerin in den "Erinnerungen" der alten Dame wiederauferstehen. Er inszeniert sie als Stummfilmsequenzen, expressiv und farbenprächtig "“ während die Gegenwart der Psychiatrie schwarzweiß bleibt, grau und trostlos.
 

05.05. 21.00 HILLERSCHE VILLA, ZITTAU

 

Verrückt bleiben, verliebt bleiben

D 1997 | 89 min

Buch/Regie: Elfi Mikesch

Der 31jährige Torsten Ricardo Engelholz gilt als geistig behindert. Seine Kindheit erlebte er in Kinderheimen und der Jugendpsychiatrie in Berlin, heute wohnt er in einer betreuten Wohngemeinschaft. Mit 20 begann er zu malen und trat schließlich der Theatergruppe Thikwa, ein Projekt von Behinderten und Nicht-Behinderten, bei. Dort entwickelte er sein schauspielerisches Talent und integrierte sich in die Gesellschaft, die kündtlerische Arbeit gibt ihm Selbstvertrauen. Elfi Mikesch porträtiert einen Mann, der nicht ganz dem entspricht, was so als "normal" bezeichnet wird. Dabei schafft sie es, die Grenzen zwischen "verrückt" und "normal" in Frage zu stellen und zu verwischen.

zu Gast: Elfi Mikesch

04.05. 17.30 KUNSTBAUERKINO 1, GROSSHENNERSDORF

 

Meine Mütter - Spurensuche in Riga

D 2007 | 87 min
Regie: Rosa von Praumheim
Kamera: Elfi Mikesch

"Ich bin am 25. November 1942 in Riga, Lettland, geboren und als Holger Mischwitzky in der Bundesrepublik Deutschland aufgewachsen. Im Jahre 2000 offenbarte mir meine damals 94-jährige Mutter, dass ich nicht ihr Sohn sei. Sie hätte mich in Riga während der deutschen Besatzung in einem Kinderheim gefunden. Mehr sagte sie nicht. Die Suche nach meiner richtigen Mutter beginnt. Werde ich sie oder ihre Familie finden? Ich entschließe mich, nach 63 Jahren nach Riga zu fliegen und mich selbst auf die Spuren meiner beiden Mütter zu machen. Diese Suche ist ein spannendes Stück deutscher und lettischer Zeitgeschichte." Rosa von Praumheim

zu Gast: Elfi Mikesch

04.05. 20.00 KUNSTBAUERKINO 2, GROSSHENNERSDORF

 

 

 

Poussieres d'Amour - Abfallprodukte der Liebe

Fr, D 1996 | 130 min
Regie: Werner Schroeter
Kamera: Elfi Mikesch

Für seinen Film hat der Regisseur Werner Schroeter jene Sängerinnen und Sänger, die er am meisten bewundert, mit ihrem jeweiligen Lebenspartner in eine französische Abtei aus dem 13. Jahrhundert eingeladen. Dort sollen sie jeweils eine einzige Arie auf eine Weise zum Leben erwecken, als würden sie damit ihre eigene Lebensgeschichte erzählen. Schroeters Ziel bei diesem Experiment ist nicht nur, ein Porträt der einzelnen Sänger zu schaffen, sondern auch, der Kunst des Singens bei ihrer Entstehung zuzusehen.


05.05. 15.00 KUNSTBAUERKINO 2, GROSSHENNERSDORF

 

 

 

Mondo Lux - Die Bilderwelten des Werner Schröter

D 2011 | 97 min

Regie: Elfi Mikesch


Werner Schroeter, einer der größten Regisseure des "neuen deutschen Films", erfährt im Jahr 2006 von seiner Krebserkrankung. In der Kunsthalle Düsseldorf arbeitet er gerade an SCHÖNHEIT DER SCHATTEN, einer musikalischen Inszenierung zu Robert Schumann und Heinrich Heine. Zwischen Hoffnung und Bangen beginnt Werner Schroeter einen Wettlauf mit der Zeit.

Elfi Mikesch, die bei mehreren Filmen von Werner Schroeter die Kamera geführt hat und persönlich eng in seine Welten eingebunden war, gewährt einen intimen Einblick in die Arbeiten der verbleibenden 4 Jahre voller Schaffensdrang und Begeisterung für Kino, Theater und Fotografie.

03.05. 21.00 HILLERSCHE VILLA, ZITTAU