7 oder warum ich auf der Welt bin

D 2010, 87 min, FSK ohne Altersbeschränkung

Regie: Antje Starost

mit: Albrecht, Basile, Chrysanthi, Jonathan

Dieser Film geht einen ungewöhnlichen Weg. Kinder nehmen uns mit in ihre Welt, in ihr Leben, und zeigen uns, was sie bewegt, was sie lieben, was ihnen am Herzen liegt, worüber sie weinen und lachen. Sieben Kinder aus aller Welt entwickeln ihre Antworten. Sie erzählen ihre Geschichten: mit dem Staunen über die Welt und dem Willen, etwas zu verändern.

Was es bedeutet, heute ein Kind zu sein. Ein Film über Kindheit und das Universum der Kinder. Authentisch, mit Ernsthaftigkeit und der Kraft der Phantasie, mit Raffinesse und Witz. Was Kinder sehen, bevor sie verlernen, Fragen zu stellen, die niemand beantworten kann. Ein Film über eine Welt, die Erwachsenen oft verborgen bleibt. Ein Blick wie in einen Spiegel und ein Ausflug in die eigene Kindheit. Den Kindern beim Denken zuschauen. (quelle: starost)

 

Sonntag 8.5. 13.00 h Kronenkino, Zittau

 

Aber das Leben geht weiter

WELTPREMIERE

Deutschland 2011 , 104 min ,  dF

Regie: Karin Kaper , Dirk Szuszies

Drei polnische und drei deutsche Frauen aus mehreren Generationen, deren Familiengeschichte sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf dramatische Art kreuzte, setzen bewusst persönlich zum Thema "Flucht und Vertreibung" ein Zeichen der Annäherung.

Ein Film über Heimat, Krieg, über das Überleben in der Fremde, darüber wie die große Geschichte in das Dasein der Menschen hineinblitzt und die Lebensbahnen durcheinanderwirbelt.

Der Film erzählt sehr privat ein jahrzehntelanges besonderes Kapitel in den deutsch-polnischen Beziehungen. Kommentarlos kommen die Frauen zu Wort und lassen den Betrachter Anteil nehmen an ihrer subjektiven Sicht der Ereignisse.

Der Film berücksichtigt nicht nur die erschütternden Vorkommnisse in den Kriegswirren bis zur endgültigen Vertreibung der deutschen Familie aus ihrem niederschlesischen Dorf Niederlinde im Sommer 1946. Er wirft auch ein Licht auf die Entwicklungen der Nachkriegszeit sowie spätere Jahrzehnte bis heute.

Dem Schicksal der Deutschen wird das der polnischen Familie gegenübergestellt, die ihrerseits 1940 von der sowjetischen Armee aus Ostgebieten Polens nach Sibirien verschleppt wurde. Nach einer unglaublichen sogar bis Kirgistan führenden Odyssee bekam sie schließlich im Sommer 1945 den Hof der Deutschen zugesprochen. 

zu Gast: Karin Kaper, Dirk Szuszies, Ilse Kaper, Hertha Christ, Gabriela Matniszewska und Edwarda Zukowska

 

Donnerstag 5.5. 19.30 h Kulturhaus, Bogatynia

Freitag 6.5. 20.00 h Kronenkino, Zittau

Samstag 7.5. 17.30 h Camillo, Görlitz

 

Heaven and Hell / Nebe Peklo

Tschechien 2010 / 85 min

Regie: David Calek

Die Menschen, die hier portraitiert werden, finden in extrem schmerzhaften oder äußerst unkonventionellen Dingen Befriedigung.

Während eines höllischen Rituals lässt sich Fronema an Haken aufhängen, die durch ihren Rücken geschlagen werden. Altair, ein Informatiker, verkleidet sich gern als Pferd und nimmt an bizarren, privaten "Pferderennen" teil. Terezie kandidiert für die Grünen, aber in ihrem Privatleben mag sie erotische Spielchen mit einem Sklaven. Der Film dokumentiert ihre Transformation während ihrer Schwangerschaft und der Geburt ihres Kindes.

Regisseur David Calek verzichtet auf Moralisierung und skandalöse Untertöne und zeigt empathisch die "Freaks" in- und außerhalb ihres Mainstreamlebens.

 

Freitag 6.5. 21.00 h  Hillersche Villa, Zittau

zu Gast: David Calek

 

Damals war Heute Zukunft

Deutschland 2010, 89 min

Regie: Gunther Scholz 

Es war eine Vertretungsstunde, welche die Lehrerin Bärbel Spengler - damals 24 - in einer 9. Klasse in Magdeburg halten sollte. Sie war unvorbereitet und flüchtete sich in eine Idee: Sie ließ die Klasse einen Aufsatz schreiben mit dem Thema:
Wie stelle ich mir mein Leben im Jahr 2010 vor?
Das die Lehrerin das Jahr 2010 wählte, geschah mit Bedacht: zu üblich war es in den DDR-Schulen geworden, über die Jahrtausendwende nachdenken zu müssen und relativ nah war das Jahr 2000 auch schon.
Die Lehrerin hat diese Aufsätze aufbewahrt, auch über die Nachwende-Jahre, die das Leben der DDR-Bürger radikal veränderten. Die Aufsatzschreiber aus Magdeburg standen 1989 am Anfang ihres Berufslebens. Die meisten hatten gerade ausgelernt, einige das Abitur abgelegt.
Der Dokumentarfilm "Heute war damals Zukunft" begibt sich auf die Suche nach den Aufsatzschreibern. Sie sind inzwischen längst im Beruf, alle um 40 herum. Fast alle wurden gefunden. An den Aufsatz erinnern konnte sich keiner mehr. Nun werden Sie vor der Kamera mit ihren damaligen Texten konfrontiert.

 

Freitag 6.5. 16.00 h Hillersche Villa, Zittau

 

 

Leningrad - Der Mann der singt

Deutschland 2010, 82 min, dF

Regie: Peter Rippl

"šLeningrad"™ heißt die Band, die in Russland jeder kennt. Live sind sie viellicht das Beste, was es gibt. Rau und kraftvoll.  Randvoll gepackt mit Lebensmut und Energie.Tierisch viel Energie,  sagen die Fans, und: Die Musik gibt Dir Kraft, auch schwierige Zeiten zu überstehen.

Wenn Sergej "šShnur"™ Shnurov im verschwitzten T-Shirt auf  der Bühne steht und seine Texte  erausbrüllt, dann brüllen alle mit. "šFreiheit ist das, was in dir drin ist!"™ Rock"™n Roll-Berserker Shnur flucht, kotzt sich aus, verausgabt sich. Die authentische Geste als Provokation. Moskaus Bürger-
meister Luschkov hat alle öffentlichen Auftritte der Band in der Hauptstadt kurzerhand verboten. Trotz aller Anfeindung und offiziellen Ablehnung: Shnurs Alben schaffen es mühelos in die Top 10, obwohl oder gerade weil er sich dem Mainstream verweigert hat. Seine Texte sind immer lustig, immer zotig, ironisch, böse, und - manchmal auch kritisch. Shnur liebt die einfachen Leute,
die Außenseiter, die Junkies, die Prols, die Säufer, die Wahrheit der Straße.

"˜Leningrad "“ das ist wie ein Pornofilm"˜ sagt er über seine Band,"™ mit kleinsten Mitteln größtmögliche Emotionen hervorrufen."˜ "“ und das gelingt ihm ohne Frage. Doch bei aller Provokation will Shnur kein Dissident sein. Er ist ein Seismograf, der die schnelle Veränderung Russlands, mit all ihren Widersprüchen, in massentaugliche Popkultur verwandelt hat. Das Lebensgefühl der Generation Putin.

 

Freitag 6.5. 22.00 h Kunstbauerkino 1, Großhennersdorf

zu Gast: Peter Rippl

 

Little Poland - Berliner seit...

D 2010, 57 min

Regie: Sabine Zimmer, Sandra Budesheim

Die polnische Gemeinde ist nach der türkischen die zweitgrößte Gemeinde in Berlin. Trotzdem ist polnisches Leben im Berliner Alltag fast unsichtbar. Woran liegt das? Haben sich die polnischen Einwanderer erfolgreich integriert? Und was heißt erfolgreiche Integration eigentlich - sichtbare oder unsichtbare Integration in unsere Gesellschaft? "Little Poland" geht diesen Fragen nach und zeichnet ein filmisches Porträt polnischer Einwanderer mit ihren Erwartungen, Wünschen und Hoffnungen an ein Leben in Deutschland.

 

Donnerstag 5.5. 20.00 h Turmvilla, Bad Muskau

Freitag 6.5. 18.30 h Hillersche Villa, Zittau

zu Gast: Sabine Zimmer 

Sonntag 8.5. 19.30 h Kulturhaus, Bogatynia

 

 

Love me please!

Weißrussland 2010 / 75 min

Regie: Valery Balayan

 

In Valery Balayans Film ist die Ermordung zweier Menschenrechtsaktivisten in Russland, des Anwalts Stanislav Markelov und der Journalistin Anastasiya Baburova, Ausgangspunkt einer Recherche tief in die Strukturen nationalistischer und faschistischer Bewegungen. Balayan läßt Baburovas Familie und Freunde zu Wort kommen. Er zeigt auch Musikvideos und Videoaufzeichnungen von Mitgliedern rechtsextremistischer Organisationen als Quellenmaterial.

 

Donnerstag 5.5. 18.30 h Hillersche Villa, Zittau

 

Matchmaking Major / Nesvatbov

Tschechien 2010, 72 min

Regie: Erika Hní­ková

Der Bürgermeister von Zemplinské fährt einen sehr gelben Sportwagen. Wenn er im Amt ist, parkt der Wagen in der immer gleichen Position und strahlt, einem Scheinwerfer gleich, Licht auf die ansonsten recht finstere Bühne des kleinen Dorfes. Der Wagen gehört wie die kommunalen Lautsprecher aus sozialistischer Zeit und die aggressiv gemusterten Kleider seiner Sekretärin zu den wichtigsten Requisiten im Kampf des ehemaligen Generals gegen das Unausweichliche, gegen das allmähliche Aussterben des Dorfes durch Vergreisung und Entvölkerung. Kühn scheucht der Bürgermeister die heiratsmuffelige Generation der Mittdreißiger hinter den Gardinen hervor, damit sie pünktlich zu den straff organisierten Tanzveranstaltungen erscheinen. Das Ziel seiner bizarren Investitionen in die Zukunft von Zemplinské verheimlicht er nicht. Mit feinem Sinn für ländliche Exzentrik beobachtet Erika Hní­ková über längere Zeit das Treiben im Dorf, wobei sie viel Sympathie für den passiven Widerstand der Bürger gegen den demografischen Terror entwickelt. Ihr Blick auf die Häuser der Region legt nahe, dass etwa auffallend gestaltete Fassaden, erst recht die wirklich mutigen Inneneinrichtungen, auch etwas mit dem Selbstschutz des Individuums zu tun haben könnten.´

 

Donnerstag 5.5. 20.00 h Kino, Hradek

Donnerstag 5.5. 18.00 h Centrum Panorama, Varnsdorf

Freitag 6.5. 20.00 h Emil, Zittau

Sonntag 8.5. 10.00 h Kunstbauerkino 2, Großhennersdorf

 

Noise and Resistance

D 2011, 91 min, dt

Regie: Francesca Araiza Andrade und Julia Ostertag 

Es geht auch anders. Kommerz, Kapital und Konsum sind keine unumstößliche Notwendigkeit unserer Gegenwart. Dass man mit dieser Meinung nicht allein sein muss, zeigen Francesca Araiza Andrade und Julia Ostertag in ihrem wütenden und mitreißenden Dokumentarfilm »Noise and Resistance«. Was manchen nur als Lärm und Störung gilt, machen sie als vitale Artikulation des Widerstands deutlich: Punk ist hier weder Modeerscheinung noch verstaubtes Relikt der Vergangenheit, sondern der lebendige Ausdruck eines Lebensgefühls.
Die beiden Regisseurinnen begeben sich mitten hinein in eine höchstlebendige und pulsierende, eine aufbegehrende und selbstbewusste Szene. Ob Hausbesetzer aus Barcelona, Antifaschisten in Moskau, niederländische Gewerkschaftskämpfer, die Aktivisten des englischen CRASS "“ Kollektivs, queere Wagenplatzbewohner aus Berlin oder Punkgirl-Bands aus Schweden "“ immer ist die Musik eine kollektive Selbstbehauptung, ein vertontes Nein, dessen Losung »Do it yourself!« zur lautstarken Internationale des 21. Jahrhundert geworden ist.

»Noise and Resistance« ist eine inspirierende Reise durch Europas Utopia der Gegenwart, an subkulturelle Sehnsuchtsorte, wo aus Unabhängigkeit Gemeinschaft entsteht "“ und der beste Punk-Sound, den man seit Jahren gehört hat. 

 

Donnerstag 5.5. 20.00 h Emil Zittau

zu Gast: Francesca Araiza Andrade

Dienstag 10.5. 20.30 h Kunstbauerkino, Großhennersdorf

 

 

North of Calabria / Na pólnoc od Kalabrii

Polen 2009, 67 min                           

Regie: Marcin Sauter

Die Gemeinde in einer polnischen Kleinstadt bereitet sich auf ihr Sommerfest vor. "The North of Calabria" erzählt in eleganten Verflechtungen von der Stimmung dieser Zeit, beiläufig und mit großer Sympathie für seine Personen. Der Film wirkt wie ein Katalysator für die vielen kleinen Geschichten und bringt sie zu einem für wirklich alle überraschenden Finale. So offenbart der Film die Talente und Träume seiner Protagonisten und zeigt darin seine tief humane Haltung.

Das Drehteam mischt sich einen Sommer lang unter die Bewohner des polnischen Städtchens und inszeniert eine fast italienische Komödie "¦ ein Dok-Sommernachtstraum.

 

Samstag 7.5. 16.00 h Hillersche Villa,  Zittau

 

The other Chelsea

Deutschland 2010 / 87 min

Regie: Jakob Preuss 

Donetsk ist das Kohle-Gebiet der Ukraine. Hier arbeiten die meisten Menschen für wenig Geld in den abgewirtschafteten Mienen, während andere das große Geld verdienen. Egal ob arm oder reich, wenn du aus Donetsk kommst bist du Gegner der Orangen Revolution und Fan von dem lokalen Fussballteam "Shakhtar Donetsk".

Der Milliardär Akhmetov investiert viel in den Club, der sich im laufe des Films zu einer europäischen Größe entwickelt. Doch dieser sportliche Erfolg, finanziert durch das Vermögen eines Oligarchen, hebt nur noch stärker den sozialen und politischen Stillstand der Region hervor. Außerhalb des Spielfeldes scheint der Ausblick trostlos.

Donnerstag 5.5. 21.00 h Hillersche Villa, Zittau

zu Gast: Jakob Preuss

 

White Box

Deutschland 2010 / 65 min

Regie: Susanne Schulz

Empfängern von Arbeitslosengeld steht nach deutscher Gesetzgebung nur eine bestimmte Quadratmeteranzahl an Wohnraum zu. In Löbau, einer kleinen Stadt in Ostdeutschland, hatte man die Idee, einfach ein Zimmer abzuschließen, um somit die Wohnfläche künstlich zu verkleinern. Ab diesem Zeitpunkt gehört das abgeschlossene Zimmer nicht mehr zum ursprünglichen Wohnraum. Für was aber steht dieses verschlossene Zimmer?

Der Film hält Momente fest, in denen Verluste, Hoffnungen und Gefühle spürbar werden, die mit dem verschlossenen Raum in Verbindung stehen. Denn auch wenn dieser Raum jetzt leer steht, ist er erfüllt mit Geschichte.

 

zu Gast: Susanne Schulz, Kirsten Weingarten, Holm Taddiken

 

 

Samstag 7.5. 19.00 h Rathaus, Löbau

 

Worldstar

Deutschland, Tschechien 2007 / 72 min

Regie: Natasa von Kopp

Miroslav Tichý lebt das Leben eines Einsiedlers in einem kleinen Städtchen in Mähren. Mit über 80 Jahren sieht er sich mit einem bemerkenswerten Umstand konfrontiert: Plötzlich ist er ein gefeierter Star der internationalen Kunstwelt. Seine eigenwilligen voyeuristisch anmutenden Fotografien werden weltweit in bedeutende Sammlungen verkauft, zu Preisen von bis zu 12.000 Euro. Aber Tichý ist an all dem nicht interessiert. Der vielfach ausgezeichnete Film beschreibt die magische Annäherung an die Welt von Miroslav Tichý und seiner fotografischen Kunst.

 

Freitag 6.5. 17.00 h Kino, Hradek

Samstag 7.5. 18.30 h Hillersche Villa, Zittau

Samstag 7.5. 18.00 h Centrum Panorama, Varnsdorf

Montag 9.5. 19.00 h Bibliothek, Liberec