Adam Walicki ist Komponist und Gitarrist. Er absolvierte ein Studium der Philosophie und Soziologie an der Universität Warschau, darüber hinaus studierte er Musik an der Abteilung Jazz des Königlichen Konservatoriums in Den Haag und nahm an Workshops für elektronische Musik am Pariser IRCAM im Centre Pompidou teil. Walicki ist Mitglied der Europäischen Filmakademie. Er schrieb Musik für fast 20 Dokumentar- und Spielfilme, u.a. für Małgorzata Szumowska’s „W imię …” (Im Namen von …) und „Twarz” (Die Maske), die auf der Berlinale ausgezeichnet wurden. Er arbeitete u. a. mit Raphael Lewandowski, Konrad Szołajski und dem visuellen Künstler Karol Radziszewski zusammen. Ebenso schrieb er Musik für Hörspiele, Theater- und Tanzaufführungen.
Jurys
Wettbewerb Spielfilm
Adam Walicki (PL)
Eline Gehring (D)
Eline Gehring begann ihre Karriere 2006 als Kamerafrau und Editorin für Berichterstattungen aus Paris, Prag, Kiew, Berlin, Sankt Petersburg und Kairo. In Südafrika drehte sie 2011 ein Jahr lang Kurzfilme, Dokumentationen und Social Spots für NGOs. 2013 begann sie ein Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und inszeniert Kurzfilme, die auf internationalen Festivals Premiere feierten. 2016 war sie Co-Regisseurin der Dokumentation "Helmut Berger, meine Mutter und ich". Im selben Jahr begann sie mit ihrem Langspielfilm "Nico". Die Hauptdarstellerin Sara Fazilat erhielt 2021 im Wettbewerb des Filmfestival Max Ophüls einen Schauspielpreis, ebenso beim Neisse Filmfestival und dem Filmfestival in Braunschweig. Neben dem First Steps Award in der Kategorie "No Fear" gewann "Nico" auch den QueerScope Debütfilmpreis sowie Preise bei den Biberacher Filmfestspielen und dem Filmfestival in Mainz. Momentan ist „Nico“ in der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis. Seit 2021 entwickelt Eline Gehring ihren zweiten Langfilm, mit dem sie ihr Studium an der DFFB abschließt.
Tomáš Pavlíček (CZ)
Tomáš Pavlíček ist ein tschechischer Regisseur und Drehbuchautor mit Vorliebe für dialogbasierte Komödien. Er studierte an der Prager FAMU, wo er derzeit unterrichtet. Sein Spielfilmdebüt „Totally Talking“ wurde 2014 auf dem Filmfestival Karlovy Vary uraufgeführt. 2018 nahm dort sein Film „Bear with Us“ im Wettbewerb "East of the West" teil. Die Komödie gewann 2019 den Publikumspreis des Neisse Filmfestivals und den Drehbuchpreis der tschechischen Filmkritik. Ein Jahr später erhielt sein Drehbuch „Non-Stop Deli“ unter der Regie von Jan Hřebejk eine Nominierung als Bester Fernsehfilm für die Czech Lion Film Awards. Er schrieb und moderierte Radiosendungen über die Arbeit von Jean-Pierre Melville und Sidney Lumet. Gemeinsam mit Marek Najbrt führte er Regie bei der tschechischen Adaption der französischen Fernsehserie HPI. Momentan bereitet er einen Abenteuerfilm für Kinder vor und arbeitet an Drehbüchern für verschiedene tschechische Regisseure.
Wettbewerb Dokumentarfilm
Hana Blaha Šilarová (CZ)
Hana Blaha Šilarová ist Produzentin bei Frame Films mit dem Schwerpunkt Dokumentar- und Debütfilme. Zurzeit bereitet sie die Dokumentarfilme „Vyšetřovatel“ (Der Ermittler) und „Human Beeing“ vor, den animierten VR-Dokumentarfilm „Tmání“ (Dämmerung), den Spielfilm „Domovina“ (Heimatland) und weitere Projekte. Zu ihren bisherigen Filmen zählen die lettisch-litauisch-tschechische Koproduktion „Soviet Man“, die slowakisch-tschechische Koproduktion „Skutok sa stal“ (Die Tat ist begangen) und „Budovatelé říše“ (Erbauer des Imperiums), der 2019 den Pavel-Koutecký-Preis erhielt. Hana ist Mitglied der Auswahlkommissionen für Dokumentarfilme des Filmfestivals Karlovy Vary und für den East Silver Market des Instituts für Dokumentarfilme. Sie arbeitete als PR-Managerin für die VOD-Plattform DAFilms.cz und bei verschiedenen Filmfestivals: Bei den „Days of European Films“ als Programmdirektorin, in der Industry-Sektion des Prager Festivals Febiofest und für den Workshop dok.incubator. Sie studierte Produktion an der FAMU und Filmwissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität.
Daniel Kötter (D)
Daniel Kötter ist ein international tätiger Filmemacher und Theaterregisseur. Seine Arbeiten führen ihn immer wieder auf den afrikanischen Kontinent sowie in den Mittleren Osten. 2014–18 arbeitete er u.a. an dem Ausstellungs- und Filmprojekt „CHINAFRIKA. Under Construction“. Der damit verbundene Dokumentarfilm „Yu Gong“ wurde 2020 als bester Dokumentarfilm beim Achtung Berlin Festival ausgezeichnet. 2017–20 erschuf er mit „Hashti Tehran“, „Desert View“ und „Rift Finfinnee“ eine Dokumentarfilm-Trilogie über urbane Peripherien in Teheran, Kairo und Addis Abeba. „Hashti Tehran“ gewann den Sonderpreis des Deutschen Kurzfilmpreises. „Rift Finfinnee“ lief im Wettbewerb des 18. Neiße Filmfestivals und gewann den DEFA-Preis bei DOK Leipzig. Zuletzt arbeitete Daniel Kötter unter dem Titel „landscapes and bodies“ an einer Reihe von Raumperformances und 360°-Filmen zu den landschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Extraktivismus in Deutschland, West Papua, DR Kongo und Estland.
Piotr Stasik (PL)
Piotr Stasik ist Absolvent der Andrzej Wajda Film School und des Instituts für Angewandte Sozialwissenschaften der Universität Warschau. Er arbeitet als Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann und Cutter. Seine Dokumentarfilme "Diary of Journey" (2013), "The Last Day of the Summer" (2010) und "7x Moscow" (2005) wurden auf zahlreichen internationalen Filmfestivals aufgeführt und ausgezeichnet. 2016 erhielt sein Film „21x New York" eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis. Sein 2020 fertiggestellter Experimentalfilm „The Moth“ wurde 2021 beim Tallinn Black Nights Film Festival prämiert. Er arbeitete als Dozent für das Nachwuchsprogramm „Film Kindergarten“ der Wajda School, war Mitinitiator des Projekts „ę“ Society of Creative Initiatives und Vorsitzender der Film 1,2 Association.
Wettbewerb Kurzfilm
Anna Pawluczuk (PL)
Anna Pawlucuk, Jahrgang 1991, ist in Białystok geboren und aufgewachsen. Sie ist Absolventin des Filmregiestudiums PWSFTVIT in Łódź. Viele Jahre beschäftigte sie sich mit Filmpädagogik für Kinder und Jugendliche. Ihr Kurzfilmdebüt über Kunstturnerinnen “Raz dwa zero” (“Eins zwei null”) wurde auf zahlreichen Festivals in Polen und im Ausland gezeigt. Derzeit arbeitet sie an ihrem Spielfilmdebüt.
Till Giermann (D)
Till Giermann arbeitet seit 2012 gemeinsam mit Annegret Ehrhardt als Kollektiv „schmalbreit‐film“ zusammen. Ihr erster animierter Kurzfilm „Rue des Fleurs“ gewann 2016 den Nachwuchspreis beim Filmfestival „Kurzsuechtig“ in Leipzig. Seither realisierten sie allein oder gemeinsam verschiedenste Projekte im Bereich Kurzfilm, Musikvideo oder Installation. Zusammen mit Greenhouse Production Dresden entstand ab 2017 der animierte Kurzfilm „Sealand“, der 2019 den Publikumspreis des 29. Internationalen Filmfests Dresden gewann und auch auf dem 16. Neiße Filmfestival gezeigt wurde. So kam es dazu, dass Till Giermann den Trailer für das 17. Neiße Filmfestival konzipieren durfte. Seit 2018 war er zudem Tutor bei der zweimal im Jahr stattfindenden „Anima“ des Trickfilmstudios Fantasia in Dresden und gab dort Workshops für Kinder. Bei StillinMotion, einer Agentur für High End Visuals in Dresden, arbeitet Till seit 2020 als Senior CGI Artist und ist zudem seit 10 Jahren Mitarbeiter in der Dresdner Programmvideothek Filmgalerie „Phase IV“.
Linda Dědková (CZ)
Linda Dědková studierte Filmproduktion an der Prager FAMU sowie der Filmakademie Baden-Württemberg und arbeitet als Autorin, Dokumentarfilmregisseurin, kreative Produzentin und Dozentin in Prag und Berlin. Während ihres Studiums produzierte sie den preisgekrönten Spielfilm „Antons Fest“. Als Produzentin wurde sie zweimal für den deutsch-arabischen Robert-Bosch-Filmpreis nominiert. 2018 war sie Mitbegründerin des feministischen Filmkollektivs ZLA Films. Der Kurzfilm „Black and White“, bei dem sie Produzentin und Ko-Regisseurin war, gewann den If/Then Award des Tribeca Film Institute und wurde auf mehr als 50 Filmfestivals gezeigt, darunter auch 2020 auf dem NFF. Im Rahmen der deutsch-ukrainischen Artist Residency „Two Roots“ begann sie als Regisseurin mit einem mittellangen Dokumentarfilm über den Berliner Hermannplatz. Derzeit schreibt sie ein Drehbuch für eine queere Comedy-Fernsehserie, die in der Tschechischen Republik spielt. Vor kurzem entdeckte sie für sich die Welt des Clownings und der Performance. In ihrer Freizeit tanzt sie gerne Ballett (schlecht) und isst Kuchen (gut).
Spezialpreis
Magdalena Becht (PL)
In Łódź geboren, verbrachte sie dort auch den Löwenanteil ihres Lebens. Das Kino ist seit früher Jugend ihre Leidenschaft. Seit 2013 ist sie schöpferisch und als Produzentin an der unabhängigen Produktion von Animationsfilmen beteiligt, u.a. "Diabeł i Baba" (Der Teufel und ein Weib, 2014) und "Portret" (Porträt, 2020). 2015 organisierte sie das inoffizielle soziale Kino "Kino im Dachgeschoss" in Łódź als Film-Diskussionsclub. Seit mehreren Jahren ist sie auch an der Organisation von Techno-Events der Elektro-Musikszene von Łódź beteiligt. Ihre Hauptinteressen sind Filmproduktion und Organisation von Kulturveranstaltungen. Mit dem NFF ist sie seit 2017 verbunden, als auf der polnischen Seite auf dem Ferienhof "Zielone Wiosła"/Sieniawka eine alte Scheune zum Kino und neuen NFF-Veranstaltungsort wurde. Sie ist dort verantwortlich für die Organisation sowie die Moderation von Gesprächsrunden mit den Filmemachern. Fasziniert von der Schönheit der Lausitz lebt sie seit einigen Monaten im Dreiländereck.
Claudia Mende (D)
Claudia Mende verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Dresden und Frankfurt am Main, wo sie auch ihr Eventmanagement-Studium absolvierte. Sie lebte fast 10 Jahre im Südosten Englands, wo sie u.a. für einen Verband für internationale Sprachschulen und in der Managementberatung tätig war. 2016 kehrte sie in ihre Heimatstadt Dresden zurück. Dort arbeitete sie zunächst mit russischen Ballettensembles und im Ostrapark, bevor sie zuletzt bei einer Dresdner Kreativagentur tätig war. Beim Filmverband ist Claudia seit Februar 2022 für die Mitglieder- und Netzwerkarbeit zuständig, organisiert Veranstaltungen und Projekte und betreut das Programm zur Sicherheit und Pflege des audiovisuellen Erbes in Sachsen (SAVE) in Zusammenarbeit mit der SLUB. Claudia hat großes Interesse am Film und hat sich in der Vergangenheit auch schon bei der ein oder anderen Amateur-Film-Challenge beteiligt.
Martin Musílek (CZ)
Martin Musílek wurde in der tschechischen Grenzstadt Varnsdorf geboren. Nach Absolvierung der Hotelfachschule durchreiste er Europa und Asien. Danach studierte er Kulturwissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität in Prag mit der Spezialisierung auf Kulturanthropologie, insbesondere auf das Studium von Minderheiten und Migration. Seit 2006 veranstaltet er in Varnsdorf Konzerte, Theater- und Filmvorführungen. 2011 nahm er die Stelle als Leiter des Stadttheaters Varnsdorf an, und übt diese Funktion bis heute aus. Über mehrere Jahre ist er Mitglied der Kulturkommission der Stadt Varnsdorf. Martin Musílek ist Veranstalter des Theaterfestivals Vítr z hor ("Der Wind aus den Bergen"), des Multigenre-Festes der Freude (Festival pro radost) und des internationalen Musikfestivals Mandau Jazz. Abgesehen von Musik und Theater liebt er das Meer, die Sonne, italienischen Wein – und natürlich die Filmkunst.