Olaf Held wurde in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) geboren. Bis 2005 arbeitete er dort im Programmkino der Kulturfabrik VOXXX, seit 1998 ist er Mitglied der Chemnitzer Filmwerkstatt. 2011 schloss er das Studium Drehbuch/Dramaturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" ab und ist seitdem als freier Regisseur, Dramaturg und Drehbuchautor tätig. Er gibt Drehbuchkurse, ist Gastdozent der Mitteldeutschen Nachwuchsförderung und beim Internationalen Trickfilmworkshop ANIMA in Dresden. Seit 2020 arbeitet er als freier Autor und Regisseur für das MDR-Kurzfilmmagazin UNICATO. Er war in Fachbeiräten der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) tätig, seit 2021 im Programmbeirat des Onlinemagazins shortfilm.de. Für seine Kurzfilme erhielt Olaf Held zahlreiche Preise, u.a. den Goldenen Reiter des Filmfestes Dresden für „Vatertag“, den Hauptpreis des Prague Short Film Festivals für „Daheim“, den Kurzfilmpreis der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung für „B-Day“, sowie 2013 den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold für „Short Film“.
Jurys
Wettbewerb Spielfilm
Olaf Held (D)
Iwona Siekierzyńska (PL)
Iwona Siekierzyńska wurde in Gdynia geboren. Sie studierte Psychologie an der Universität Danzig und Regie an der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Łódź. 1996 wurde sie für ihren Kurzfilm "Pańcia" (Fräulein) unter der Leitung von Krzysztof Kieślowski für den Studenten-Oscar nominiert. Aktuell arbeitet sie als Regisseurin und Drehbuchautorin von Spielfilmen und Theaterstücken. 2002 drehte sie den Fernsehfilm, „Moje Pieczone Kurczaki” (My Roast Chicken), in dem Agata Kulesza debütiert. Ihr Theaterdebüt gab sie 2014 mit dem Stück “Kobro” von Małgorzata Sikorska Miszczuk. 2015 inszenierte sie an einem Theater für behinderte Schauspieler das Stück "Moja Sprawa" (Meine Sache) von Radosław Paczocha. 2019/2020 produzierte sie den Spielfilm "Amatorzy" (The Amateurs) mit Schauspielern/Musikern mit geistiger Behinderung. Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen in Polen und im Ausland, u.a. den Grand Prix beim OFFCAMERA Festival in Krakau, den Grand Prix beim Kozzi Film Festival in Zielona Góra und den Preis für den besten Film beim POLISH FILM FESTIVAL in Los Angeles.
Vavřinec Menšl (CZ)
Vavřinec Menšl ist Leiter des Internationalen Filmfestivals 3KinoFest, Filmreporter und Regisseur. Er ist Gründer der Firma CinemaPort Production und bereitet aktuell die VOD-Plattform CinemaPort.cz vor. 2015 gewann er den Czech Press Photo Award in der Kategorie Online-Berichterstattung. Als Regisseur debütierte er 2013 mit dem Dokumentarfilms „5 Rules“. Er ist Autor mehrerer Werbekampagnen und Reisedokumentationen sowie Mitautor von Beiträgen für die journalistische Sendung “Pološero” des Tschechischen Fernsehens. 2008 und 2009 filmte er Interviews mit dreißig tschechischen Dissidenten und erstellte eine Serie mit Porträtfotos, die für das Projekts “Post Bellum – Wir haben nicht aufgegeben” beim One World Festival ausgestellt wurden. Seine eigenen Fotoausstellungen fanden z.B. in der renommierten Galerie Jaroslav Fragner in Prag oder im Architekturzentrum im Wiener MuseumsQuartier statt.
Wettbewerb Dokumentarfilm
Cem Kaya (D)
Cem Kaya ist ein deutscher Filmemacher. Er studierte Kommunikationsdesign an der Merz Akademie in Stuttgart und arbeitete zunächst als Producer, Cutter und Regisseur für Werbefilme und Musikvideos. Mit dem Filmproduzenten Jochen Laube verwirklichte er seine ersten beiden abendfüllenden Dokumentarfilme über türkische Pop-Kultur: “Arabeks” über die Musik der Binnenmigration in der Türkei, und “Remake, Remix, Rip-Off” über die türkische Filmindustrie Yeşilçam und ihre Praxis, Hollywood-Blockbuster nachzudrehen. Sein aktueller Film “Aşk, Mark ve Ölüm/ Liebe, D-Mark und Tod” handelt von der Musikkultur türkischstämmiger Arbeitsmigrant:innen in Deutschland. Cem Kaya verwendet in seinen Arbeiten umfangreiches Archivmaterial. Ausschnitte aus Spielfilmen, Werbespots, TV-Dokumentationen und Privataufnahmen sowie seine eigenen dokumentarischen Beobachtungen sind die Zutaten für seine dicht verwobenen Doku-Essays. In seiner Tätigkeit als Kameramann drehte er 2017 den investigativen Film „77sqm_9:26min“ über die Rekonstruktion des NSU-Mordes an Halit Yozgat.
Veronika Janatková (CZ)
Veronika Janatková ist eine Produzentin, Regisseurin und Programmgestalterin für Dokumentarfilme. Unter anderem hat sie sich mit Themen wie der globalisierten Textilindustrie, der Dynamik des globalen Südens, den feministischen Bewegungen in Ruanda oder den politischen Realitäten der postsowjetischen Kaukasusregion beschäftigt. Ihr Regiedebüt “Ticket to the Moon” erzählt von Träumen über Weltraumreisen. Sie leitet die Prager Produktionsfirma Pandistan, zu deren Produktionen “Half Elf” von Jon Bjarki Magnusson (2020) und “Living Water” von Pavel Borecky (2021) zählen. Ihre Firma hat das DokuBaku Film Festival mitbegründet und ist seit 2021 Mitorganisatorin eines Workshops für Dokumentarfilmemacher in Baku/Aserbaidschan. Veronika ist Absolventin zahlreicher internationaler Trainingsprogramme und Workshops wie Berlinale Talents, IDFAcademy, ExOriente Film, DokIncubator, Archidoc – La Fémis. Derzeit nimmt sie am Emerging Producers Lab teil. Von 2019 bis 2022 war sie Geschäftsführerin von tranzit.cz zur Organisation der internationalen Biennale für zeitgenössische Kunst in Prag.
Andrej Kuciła (PL)
Andrej Kuciła ist Autor von mehr als zehn Filmen. Im Jahr 2007 erwarb er ein Journalismus-Diplom an der Belarussischen Staatlichen Universität und zwei Jahre später einen Abschluss an der Belarussischen Akademie der Künste. Er arbeitet freiberuflich und in Kooperation mit dem Fernsehen. Er ist Preisträger des "Gaude Polonia"-Stipendiums des Ministers für Kultur und Nationales Erbe (2018, 2022). 2018 gewann er in Amsterdam den IDFA-Preis in der Kategorie Bester mittellanger Dokumentarfilm für "Suma". 2019 wurde er auf dem Filmfestival in Krakow mit der Silbernen Lajkonik für den besten Dokumentarfilm im Polnischen Wettbewerb ausgezeichnet. "Gdy kwiaty nie milczą" (Wenn die Blumen nicht schweigen, 2021) gewann den Preis für den besten abendfüllenden Dokumentarfilm auf dem Warschauer Filmfestival und den Preis für den besten Dokumentarfilm auf dem Neiße Filmfestival. Im Jahr 2021 verließ Andrej Belarus aufgrund der enormen Repressionen; er lebt und arbeitet seitdem in Polen. Er ist ein Mitbegründer der Unabhängigen Belarussischen Filmakademie.
Wettbewerb Kurzfilm
Christoph Merg (D)
Christoph Merg war in seinem ersten Leben Akrobat. Seine Ausbildung machte er an der Artistenschule des Tempodrom in Berlin. Mit seiner eigenen Formation „Trio Blamage“ tourte er ab Mitte der 80-er Jahre 12 Jahre lang durch Deutschland und Europa. Das Bühnenprogramm des Trios – eine Mischung aus Artistik, Musik und Comedy – war damals einzigartig, auch weil der Liveact mit selbst gedrehten 16mm-Filmen kombiniert wurde. Als Akrobat und Schauspieler trat Christoph Merg auch in Wim Wenders' "Die Brüder Skladanowsky“ und in "Der Himmel über Berlin" auf. Neben seiner Arbeit auf den "Brettern, die die Welt bedeuten", baute er für Debüt- und Kurzfilme sowie für andere freie Theaterproduktionen Requisiten und Bühnenbilder. Das war die Initialzündung für sein zweites Leben, das 1999 begann. Seither arbeitet er in zahlreichen nationalen und internationalen Kino-und TV-Produktionen als Ausstatter, Set-Dekorateur und Requisiteur, unter anderem für preisgekrönte Filme wie „Elser – Er hätte die Welt verändert“, "Mr. Nobody“ und zuletzt „Im Westen nichts Neues“.
Kateryna Ruzhyna (CZ)
Kateryna Ruzhyna ist eine ukrainische Filmemacherin, die in der Tschechischen Republik lebt. Sie schloss ihr Studium der Kunstgeschichte an der Prager Karls-Universität ab und studierte Kunsttheorie an der UMPRUM in Prag. Während ihres Studiums beschäftigte sie sich mit Themen wie der Wahrnehmung von Dokumentarfilmen und der Selbstdarstellung in virtuellen Räumen. Zur Zeit studiert sie Dokumentarfilm an der FAMU in Prag. Seit 2020 wirkt sie bei Kurzfilmen als Bühnen- und Kostümbildnerin mit. "Avitaminosis" (2023) ist ihr erster Kurzdokumentarfilm, der auf der DocLisboa uraufgeführt wurde und nun auf zahlreichen Festivals gezeigt wird.
Ireneusz Grzyb (PL)
Ireneusz Grzyb ist Absolvent des Studiengangs Schnitt an der Fakultät für Regie der Filmhochschule Łódź. Seit über 15 Jahren editiert er Spiel- und Dokumentarfilme: "Psubrat" (Brother Dog, 2013), "Wytrwałość" (Perseverance, 2015), "Niewidzialne" (The Invisibles/ Neviditelné, 2017), "Bo we mnie jest seks" (Autumn Girl/ Bo sex mám v krvi, 2021) sowie zahlreiche Kurzfilme, Musikvideos und Kampagnenspots. Sein Debüt als Regisseur gab er 2009 mit dem Film "Druciki" (The Little Wires). Sein zweiter Film "Małe Stłuczki" (Little Crushes, 2014), feierte seine Premiere auf dem IFF in Rotterdam. Beide Filme erhielten einen Sonderpreis beim The Youth and Film Festival in Koszalin. Im Jahr 2020, während der Pandemie, realisierte er die Webserie "Co robimy w zamknięciu" (Was wir während des Lockdowns tun). Irek ist ebenfalls als Drehbuchautor tätig. Sein Drehbuch “Dzienniki” (Tagebücher), inspiriert von den Werken von Witold Gombrowicz, wurde 2016 im Wettbewerb Script Pro ausgezeichnet.
Spezialpreis
Philipp Demankowski (D)
Philipp Demankowski kümmert sich beim Filmverband Sachsen um das Programm film.land.sachsen und bringt damit Filmkultur in den ländlichen Raum. Er ist studierter Kommunikationswissenschaftler und praktizierender Teilzeit-Journalist. Außerdem ist er in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, unter anderem für Kulturveranstaltungen wie die CYNETART oder das Medienfestival. Auch im Umweltzentrum Dresden rückt er verschiedene Projekte ins rechte Medienlicht, so etwa das EUROPE DIRECT Dresden. Daneben ist Philipp Mitbegründer des Musiklabels Uncanny Valley und integraler Bestandteil der Dresdner Clubkultur. Bei DAVE, dem Festival für Clubkultur, kuratiert er das Musikfilmprogramm „Music in Motion“. Daneben macht er seit Jahren nichtprofessionell, aber mit Leidenschaft Radio.
Martin Musílek (CZ)
Martin Musílek wurde in der tschechischen Grenzstadt Varnsdorf geboren. Nach Absolvierung der Hotelfachschule durchreiste er Europa und Asien. Danach studierte er Kulturwissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität in Prag mit der Spezialisierung auf Kulturanthropologie, insbesondere auf das Studium von Minderheiten und Migration. Seit 2006 veranstaltet er in Varnsdorf Konzerte, Theater- und Filmvorführungen. 2011 nahm er die Stelle als Leiter des Stadttheaters Varnsdorf an, und übt diese Funktion bis heute aus. Über mehrere Jahre ist er Mitglied der Kulturkommission der Stadt Varnsdorf. Martin Musílek ist Veranstalter des Theaterfestivals Vítr z hor ("Der Wind aus den Bergen"), des Multigenre-Festes der Freude (Festival pro radost) und des internationalen Musikfestivals Mandau Jazz. Abgesehen von Musik und Theater liebt er das Meer, die Sonne, italienischen Wein – und natürlich die Filmkunst.
Magdalena Kościańska (PL)
Magdalena Kościańska ist Einwohnerin Bogatynias und Journalistin mit über 20 Jahren Erfahrung, u.a. bei TVN, Radio Wrocław, Gazeta Wrocławska sowie TV Bogatynia, dessen Inhaberin sie ist. Zusammen mit dem TV-Bogatynia-Team wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. im Wettbewerb "Es geht uns an", der von der Polnischen Kammer für elektronische Kommunikation und dem Marschallamt der Woiwodschaft Niederschlesien ausgerichtet wurde. Sie engagiert sich für lokale sowie internationale Grenzfragen und ist Kulturanimatorin, Organisatorin von Konzerten, Festivals und Treffen mit Kunstschaffenden. Sie beteiligt sich auch am polnisch-tschechisch-deutschen Dialog in der Grenzregion, indem sie das dreisprachige Magazin "Trójstyk" (Tripoint-Magazin/Zpravodaj Trojzemí) erstellt und das internationale Portal www.3mag.eu mitgestaltet.